Hausanschlüsse / Serviceleitungen

In der letzten Phase der Verteilungsnetze transportieren Serviceleitungen Medien von Verteilsystemen in Gebäude oder Anlagen. Diese Leitungen verlaufen durch Innen- oder Aussenzähler.

Anwendung

Hausanschlüsse und Serviceleitungen erfüllen wichtige Funktionen in unserem Alltag. Diese Anschlüsse spielen eine entscheidende Rolle sowohl bei der Bereitstellung von Trinkwasser für den Hausgebrauch als auch bei der Aufrechterhaltung der Gasversorgung zum Heizen oder Kochen. Eine Herausforderung in den Zielanwendungen besteht darin, Zähler und Pumpen zu integrieren sowie den Übergang durch Übergangsadapter, Anbohrschellen und Absperrventile in das Netzwerk zu managen, abhängig von lokalen Standards. Hausanschlüsse für Trinkwasseranwendungen haben typischerweise Dimensionen von d25 bis d63 bei Wasserdrücken von bis zu 10 bar. Hausanschlüsse für Gasanwendungen hingegen erstrecken sich normalerweise in einem Dimensionsbereich von d20 bis d63 bei Druckbereichen zwischen 25 und 100 mbar (je nach Anwendung).

Die Qualität der Hausanschlüsse und deren ordnungsgemäße Installation beeinflussen maßgeblich ihre Leistungsfähigkeit. Die Gewährleistung von leckagefreien Systemen und die Aufrechterhaltung angemessener Drücke sind wichtige und fundamentale Anforderungen. Darüber hinaus ist die strikte Einhaltung von Sicherheitsvorschriften und lokalen Vorschriften entscheidend, um Hausanschlüsse sowohl für Wasser- als auch für Gasanwendungen zu schützen.

FAQs

Was ist die bevorzugte Verbindungsart für Hausanschlüsse?

Die Elektroschweisstechnik ist eine einfache Methode zum Verbinden von Polyethylenrohren bei Hausanschlussanwendungen (Wasser und Gas). Bei dieser Schweisstechnik werden Kunststoffrohre mittels Elektroschweißfittingen verschmolzen, bis sie dauerhaft miteinander verbunden sind. Unsere Elektroschweissfittinge (Muffen und Sättel) verfügen über einen integrierten Widerstandsdraht, an welchen während des Schweissvorgangs elektrischer Strom angelegt wird. Dadurch erwärmt sich das Innere der Fittinge und das Äussere des Rohres auf die benötigte Schweißtemperatur, sodass diese verschmelzen. Die Masse des äusseren Rohrdurchmessers und des Fittings korrelieren, um den Schweissdruck während des Schweissens zu erreichen und somit eine homogene Verbindung zu erzielen. Der Schweissdruck, der für die Polymerschmelze erforderlich ist, resultiert sowohl aus dem Volumenanstieg der Schmelze als auch aus dem Fitting-Design. Die Schweissdatenübertragung der Fittinge erfolgt mittels Barcodes, die mit dem Schweissgerät protokolliert werden. Nach dem Abkühlen entsteht eine dauerhafte, homogene Verbindung.

Vorteile der Elektroschweisstechnik:

  • Zugfest, daher ist für unterirdische Leitungen kein Strebepfeiler erforderlich
  • Verbindung von Rohren aus den gleichen Materialtypen (PE 80, PE 100, PE 100-RC) und Kombinationen daraus
  • Verschiedene SDR-Klassen können miteinander verschweisst werden
  • Keine Schweissnaht im Inneren des Rohres
  • Geringer Platzbedarf aufgrund leichter und kompakter Schweissgeräte
  • Vollautomatischer Schweissprozess mit hoher Prozesssicherheit
  • Lückenlose Rückverfolgbarkeit durch Schweissprotokolle und Identifizierung der geschweissten Komponenten
  • Geringe Investitionskosten, da mit einem Schweissgerät alle Dimensionen geschweisst werden können

Elektroschweissgeräte, kompakt und tragbar, sind aus robusten Materialien gefertigt, die den Einsatz unter rauen Bedingungen bei minimalem Platzbedarf ermöglichen. Sie bieten ausgezeichnete Datenspeicherungsoptionen und sind mit wenig Vorwissen konfigurierbar.

Neben der Elektroschweisstechnik empfehlen wir alternativ die Verwendung von Klemmverbindungen mit unserem iJOINT-System. Diese Verbindungstechnologie ist speziell für Hausanschlüsse und Serviceleitungen in Wasseranwendungen entwickelt und bietet hohe Druckbeständigkeit und hervorragende Zugfestigkeit. Das innovative Design erleichtert schnelle, fehlerverzeihende und mühelose Installationen, auch unter schwierigen Graben- und Wetterbedingungen. Ob für Neuinstallationen oder Renovierungsarbeiten an bestehenden Leitungen – dieses vielseitige System liefert zuverlässige Ergebnisse.

 

Ist Polyethylen geeignet, um Trinkwasser sicher zu transportieren?

Trinkwasser ist die wichtigste Form der Nährstoffversorgung, daher sind die Anforderungen an Rohre und Rohrleitungskomponenten, die es transportieren, entsprechend hoch. Rohre, Fittings und Ventile aus Polyethylen erfüllen alle chemischen, technischen und hygienischen Anforderungen, die an sie gestellt werden. Darüber hinaus garantieren sie bereits seit Jahrzehnten weltweit den zuverlässigen Transport von Gas. Im Rahmen der europäischen Trinkwasserzulassungen wird jede PE-Rohrleitungssystemkomponente organoleptisch (auf Geruch und Geschmack ohne Verwendung von Hilfsmitteln) und analytisch (chemisch) auf seine Eignung für Trinkwasser getestet (z. B. gemäss KIWA "Veröffentlichung 94-01" oder KTW-BWGL und DVGW Arbeitsblatt W 270).

Ein Biofilm kann nicht verhindert werden und ist durchweg im gesamten Trinkwasserversorgungsnetz vorhanden. Unabhängige Studien zum Thema Biofilm (mikrobielles Wachstum) zeigen deutlich, dass die Besiedlung durch Mikroorganismen über einen Zeitraum von zwei Jahren bei allen Rohrleitungsmaterialien etwa im gleichen Masse zunimmt. Erhöhte Wassertemperatur und minimaler Durchfluss/ Toträume sind jedoch günstige Bedingungen für die Bildung von Biofilm und dessen Wachstum. Der Einsatz von Desinfektionsmittel unter Praxisbedingungen kontrolliert den Umfang der Biofilmbildung, beseitigt ihn jedoch nicht vollständig. Die Prüfung unserer Produkte gemäss DVGW Arbeitsblatt W 270 bescheinigt, dass PE aus mikrobiologischer Sicht für den Einsatz mit Trinkwasser sicher ist.

Ist es notwendig, Gasleitungen beim Anbohren oder Reparieren abzusperren?

Ob es sich um eine Neuinstallation, den nachträglichen Anschluss von Hauptleitungen oder Serviceleitungen handelt – unsere Schellen sind schneller und einfacher zu verwenden als Standard-T-Stücke. Der Anschluss an nicht druckführende oder druckführende Rohre ist möglich und erlaubt das Anbohren unter Druck.

"Anbohren unter Druck" oder "Hot-tapping" bezieht sich auf den Prozess, eine Verbindung zu einem vorhandenen Rohr herzustellen, während es weiterhin Medien (Wasser oder Gas) führt. Anstatt den Fluss vollständig abzusperren, was arbeitsintensiv und zeitaufwändig sein kann, können neue Anschlüsse installiert werden, ohne den Fluss zu unterbrechen. Diese Technik wird häufig für Erweiterungen oder das Setzen neuer Anschlüsse an bestehende Leitungen verwendet.

Bei Reparaturen, egal ob an Gas- oder Wasserleitungen, ist es unerlässlich, den Medienfluss abzustellen. Hierfür stehen verschiedene Optionen zur Verfügung:

  • Absperrarmaturen (Absperrschieber, Kugelhahn)
  • Eine Absperrblase einsetzen (bei Gas zu verwenden, nicht bei Wasser aus hygienischen Gründen)
  • Gasleitung abdrücken
  • Bei Arbeiten an unter Druck stehenden Gasleitungen ist grösste Vorsicht geboten (strenges Einhalten nationaler Richtlinien)
  • Nah an den Reparaturstellen vorübergehende Absperrvorrichtung in alle gasführenden Leitungen einbauen (Vorübergehende Absperrvorrichtung = Absperrblase einsetzen)
  • Gasdruck ≤ 50 mbar (für manuelle Absperrblase).
  • Gas-Absperrblase gegen die Strömungsrichtung installieren mithilfe von Sperrblasenschellen und Blasensetzgeräten (manuelle Absperrblase nur im Notfall!).

Weitere Informationen finden Sie in unseren Planungsgrundlagen.

Welche lokalen Vorschriften beeinflussen die Installation von Hausanschlüssen?

Hausanschlussinstallationen werden von vielfältigen lokalen Vorschriften beeinflusst, die von Land zu Land oder sogar innerhalb bestimmter Gebiete variieren können. Die Einhaltung dieser Vorschriften ist entscheidend, um dauerhafte und zuverlässige Verbindungen herzustellen. Beispielsweise werden Gaszähler in den Niederlanden oft ausserhalb der Gebäude platziert, um einen einfachen Zugang bei der Ablesung und Wartung zu ermöglichen, während in anderen Ländern aufgrund kälterer Klimaverhältnisse innen (typischerweise in Kellern oder Garagen) installiert wird (z. B. in Schweden). Bei Hausanschlüssen für Trinkwasseranwendungen gibt es ebenfalls Unterschiede in den festgelegten Parametern: In Deutschland legt der DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches) Standards für Trinkwasseranschlüsse fest. Diese umfassen Rohrmaterialien, Einbautiefe und Zählerplatzierung. In Australien stellt die Water Services Association of Australia (WSAA) Richtlinien für Wasseranschlüsse bereit. Diese betreffen Standort des Zählers, Rohrgrössen und Rückflusssicherung.

Mit unserer globalen Präsenz bieten wir spezifische Unterstützung, um jeder Region die Schaffung von lebenslangen Verbindungen zu ermöglichen.

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